Sea Otter Europe Festival in Girona

Am vergangenen Wochenende fand in der spanischen Stadt Girona das Sea Otter Europe Festival und damit das vorletzte Rennen der World E-Bike Series statt. Girona ist bekannt für seine mittelalterlichen Bauten, die von einer Stadtmauer umgebene Altstadt und die römischen Überreste der Festung Forca Vella.

Darüber hinaus ist die Sea Otter Europe Costa Brava-Girona Bike Show eine der größten Fahrradmessen in Europa und gehört zu den wichtigsten Radsportveranstaltungen der Welt. Mit Teilnehmern aus rekordverdächtigen 112 Ländern, die das Event besuchten und an verschiedenen Rennen teilnahmen. Die bisher internationalste Veranstaltung schloss mit über 65.000 Besuchern ihre Pforten (58.000 im Jahr 2022).

Für die Fahrerinnen und Fahrer der World E-Bikes Series (WES) stand an diesem Wochenende viel auf dem Spiel. Bereits auf der vorletzten Etappe könnte in Girona der Weltcupsieger sowohl in der Damen- als auch in der Herrenkategorie gekürt werden. Die Strecke des zweitägigen Rennens wurde im Vorfeld noch einmal modifiziert, um die Fahrerinnen und Fahrer vor noch größere Herausforderungen zu stellen.

Die Rundenlänge betrug 2,7 km. Insgesamt waren jeweils 8 Runden und 768 Höhenmeter zu bewältigen. Einen kleinen Unterschied zwischen Tag 1 und Tag 2 gab es dennoch: An Tag 1 wurde gegen den Uhrzeigersinn gefahren, am Tag 2 im Uhrzeigersinn.

Die Weltcupspitze

Justine Tonso (Lappiere Overvolt) war vor diesem Wochenende mit 211 Punkten vor Sofia Wiedenroth (Specialized) mit 184 und Antonia Daubermann (Advanced E-Racing) mit 107 die Tabellenführende bei den Damen.

Bei den Männern hingegen lag Jéróme Gilloux (Lapierre Overvolt) mit 217 Punkten an der Spitze des Feldes. Dicht gefolgt von Joris Ryf (Specialized) mit 195 und Théo Cahrmes (Team AOTL) auf Platz 2 und 3.

Somit gab es keinen Raum für Fehler. Jede Kurve der Strecke, jeder Pedaltritt und jede Entscheidung waren also an diesem Wochenende beim Sea Otter Europe Festival in Girona von großer Bedeutung.

1. Qualifying

Doch nun zum ersten Qualifying, was am 22 September ausgetragen wurde. Es war der Start in ein aufregendes und abwechslungsreiches Wochenende, was für das Advanced E-Racing Team durchwachsen begann: Antonia Daubermann erreichte im Qualifikationsrennen den 6. Platz mit einer guten Minute Rückstand auf die Weltcupführende Justine Tonso (Lappierre Overvolt).

Bei den Teamkollegen von Antonia Daubermann lief es im Qualifying ähnlich: Rico Libesch (+23,38 sec) wurde im ersten Qualifying 7., dahinter folgten Heiko Hog (+32,99 sec) und Hannes Herrmann (+36,07 sec) auf den Plätzen 12 und 14.

Überraschung vor Rico Libesch

Bevor es mit dem ersten Rennen losgeht, blicken wir noch einmal kurz auf den Beginn des Rennwochenendes zurück. Denn einer durfte sich ganz besonders freuen: Rico Libesch. Der hat nämlich die Deutsche Meisterschaft im E-Mountainbike 2023 gewonnen. Und was gehört zu einem Deutschen Meister? Natürlich ein Deutsches Meistertrikot. Dieses wurde von Advanced extra für Rico entworfen und ihm als Überraschung überreicht. Voller Stolz konnte er es in Girona zum ersten Mal tragen.

Doch damit nicht genug, denn Advanced setzte noch einen drauf. Passend zum Deutschen Meistertrikot fährt Rico nun mit einem speziell angefertigten Rahmen im Advanced x Germany Design. Der sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch noch verdammt schnittig. Jetzt steht Rico nichts mehr im Wege, um noch mehr tolle Erfolge einzufahren.

1. Rennen

Um 14:00 Uhr stand für alle Fahrerinnen und Fahrer das erste UCI E-MTB XC World Cup Rennen des Wochenendes auf dem Programm. In der ersten Kurve zeigte sich zunächst die Dominanz der französischen Teamkollegen mit dem Gewinn der Fassi Holeshot Trophy. Dies änderte sich jedoch nach der Startphase und Sofia Wiedenroth fuhr auf höchstem Niveau und sicherte sich einen ungefährdeten Sieg vor Justine Tonso, die während des gesamten Rennens Probleme hatte und nicht bei 100% war. Antonia Daubermann verlor pro gefahrene Runden ca. 45 Sekunden auf die Führende Sofia und belegte damit nach einer Stunde und zehn Minuten Fahrzeit den fünften Platz bei den Frauen. Die Konkurrenz für Antonia war an diesem Wochenende sehr stark, dennoch holte sie beim Sea Otter Europe Festival in Girona wichtige Punkte für die Teamwertung.

Auch bei den Männern war der Kampf um die Weltmeisterschaft eröffnet und Ryf und Gilloux lieferten sich während des ganzen Rennens spannende Positionskämpfe. In diesem Rennen gingen alle bis an ihre physischen Grenzen und nutzten jede Strategie, die ihnen einfiel. Am Ende setzte sich der aktuelle Weltcupsieger aus Frankreich durch. Das Advanced E-Racing Team belegten Platz 4, 10 und 11 und fuhren somit ein solides Ergebnis ein. Wo Rico Libesch bis zum Schluss um Platz 3 kämpfte, die letzten 2 Runden hat die Kraft nicht mehr gereicht und die Lücke von 10 Sekunden konnten nicht mehr zugefahren werden.

Nach einem intensiven Kampf zwischen Frauen und Männern zeigten alle Fahrerinnen und Fahrer in diesem Rennen eine herausragende Leistung und spannende Positionskämpfe in einem schnellen und technisch anspruchsvollen Rennen.

Qualifying

Nach einem sehr harten ersten Tag bei sommerlichen Temperaturen in Girona wartete am frühen Morgen das zweite Qualifying auf die Fahrerinnen und Fahrer.

Bei den Damen sicherte sich Barbora Vojta (Team Challenge One Unno) die Pole Position vor Justine Tonso und Sofia Wiedenroth. Antonia Daubermann fuhr wie am Vortag auf einen guten 6. Platz.

Auch im Qualifying der Herren gab es eine Überraschung: Mirko Tabacchi (Rdr Italia Fabrik) sicherte sich die Pole Position vor Jéróme Gilloux, Joris Ryf und Rico Libesch. Damit war das Advanced E-Racing Team in den Top 5 vertreten, was für das nächste Rennen hoffen lässt. Dahinter folgten Heiko Hog und Hannes Herrmann auf den Plätzen 8 und 12.

2. Rennen

Das zweite Rennen des Wochenendes beim Sea Otter Europe Festival in Girona war geprägt von harten Zweikämpfen, technischen Problemen und einigen unglücklichen Ausfällen.

Das Rennen begann schnell mit dem deutschen Duo Sofia Wiedenroth (Specialized) und Rico Libesch (Advanced E-Racing Team), die sich gleich zu Beginn des Rennens den Fassi Holeshot holten und somit die 1. Kurve im Rennen dominierten.

Die starke Konkurrenz von Antonia Daubermann lieferte sich auf der engen Strecke mehrere Überholduelle. Im Laufe des Rennens konnte sich die Französin Tonso absetzen und krönte sich somit vorzeitig zur Weltcupsiegerin der World E-Bike Series 2023. Daubermann belegte in diesem spannenden Rennen, wie auch schon im Qualifying, einen guten 6. Platz.

Bei den Männern ging das Drama weiter, als Mirko Tabacchi, der die ersten beiden Runden in Führung lag, sein Pedal brach und das Rennen aufgeben musste. Dadurch lieferten sich Ryf und Gilloux einen engen Kampf an der Spitze. Doch der Franzose konnte sich absetzen, auch durch einen Sturz des Schweizers Ryf absetzen und sich den Weltcup-Titel sichern. Rico Libesch hingegen hatte in den ersten drei Runden ganz andere Probleme, denn zweimal machte ihm ein Platten am Vorder- und auch am Hinterrad zu schaffen. So konnte er das Tempo der Spitzengruppe nicht mitgehen und beendete das Rennen auf Platz 6. Auch bei Heiko Hog war eine Steigerung zum Vortag zu erkennen und er belegte Platz 8, gefolgt von Hannes Herrmann auf Platz 13.

Hannes Herrmann fuhr insgesamt ein solides Rennwochenende, verpasste aber die Top 5. Dennoch hat er sich mit seinen Tipps im Bereich Material und der richtigen Fahrlinie super eingebracht und den jungen Fahrern des Advanced E-Racing Teams seine Erfahrung weitergegeben, so Stefan Schuhmacher.

Fazit zum Sea Otter Europe Festival

Insgesamt war es ein super abwechslungsreiches Wochenende beim Sea Otter Europe Festival in Girona mit Höhen und Tiefen. Das Advanced E-Racing Team kann mit dem Gesamtergebnis und dem Gewinn des Fassi Holeshot zufrieden sein und sich auf das letzte WES Rennen in Barcelona freuen.